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Seit 1992: die THW-Bundesschule Hoya

Seit 1992: die THW-Bundesschule Hoya Abseilen aus dem Übungshaus

Zum 50. Schuljubiläum im Sommer 2009 wurde an der Schule Hoya ein Geschichtsprojekt ins Leben gerufen. Der Schulchronist Olaf Braasch dokumentierte neben der Historie der Bundesschule auch die Vorgeschichte der Liegenschaft.

Selbstständige Bundesoberbehörde

Als erste Folge des neuen weltpolitischen Klimas wurde zum Jahreswechsel 1992/93 nach fast genau 32 Jahren das THW wieder aus dem Bundesamt für Zivilschutz (BZS, ehem. BzB) herausgelöst und zur dem BMI direkt unterstellten selbstständigen Bundesoberbehörde erhoben. Als Konsequenz wurde die Ausbildungsstätte Hoya aus der KSB (heute Akademie für Krisenmanagement, Notfallplanung und Zivilschutz, AKNZ) herausgelöst und zur THW-Bundesschule umorganisiert. Die wiedererlangte Freiheit aus der Umklammerung durch das BzB/BZS war für das THW von großer Bedeutung. Für das neue Selbstverständnis war es aber ebenso wichtig, in Hoya eine eigene Bundesschule mit langer THW-Tradition vorweisen zu können.

Ulrich Grewe trat im Herbst 1992 als fünfter Schulleiter sein Amt in bewegten Zeiten an. Denn auf der anderen Seite bestimmte ein rigoroser Sparkurs den THW-Haushalt, der unmittelbar mit der wirtschaftlichen Lage eines vereinten Deutschlands zusammenhing. Der Bund zog sich auch aufgrund der weltpolitischen Lage immer mehr aus dem Zivil- und Katastrophenschutz zurück. Im Zuge dieser generellen Entwicklung wurden Mitte der 90er Jahre die KatS-Schulen der Länder aufgelöst.

Bundesschule Neuhausen

Die ehemalige Landeskatastrophenschutzschule Baden-Württembergs in Neuhausen auf den Fildern wurde am 8. Juli 1995 an das THW übergeben und in „Bundesschule Neuhausen“ umbenannt, der technische Ausbildungsschwerpunkt verblieb jedoch weiterhin in Hoya.

Erweiterungen am Standort Hoya

Das Lehrgangsangebot an der THW-Bundesschule Hoya wurde kontinuierlich erweitert, da auch das Anforderungsprofil an die HelferInnen immer vielschichtiger wurde. 1996, dem Jahr des Dienstantritts des sechsten Schulleiters, Herrn Thomas Janke, konnten 4.000 Lehrgangsteilnehmer und -teilnehmerinnen in 135 verschiedenen Lehrgängen verzeichnet werden. Parallel zur Lehre wuchs ferner das Kontingent der in Hoya durchgeführten Erprobungsaufträge für das THW. Und rechtzeitig zum Jahrtausendwechsel konnte der zwei Dekaden lang gehegte Plan eines Gästehausneubaus mit 20 Einzel- und 32 Doppelzimmern (mit jeweils eigenem Sanitärbereich) realisiert werden.

Ganz neue Wege beschritt die Schulverwaltung 2002, als mit der Umsetzung des betrieblichen Umweltmanagementsystems EMAS begonnen wurde. Das Engagement zeigte Erfolg: Nach Bundesumweltamt und BGS-Schule Lübeck (heute Bundespolizei) konnte im Februar 2005 der THW-Bundesschule Hoya als dritter Bundesbehörde die höchste europäische Auszeichnung für betriebliches Umweltmanagement überreicht werden.

e-Learning

Auch in der Ausbildung begann ein neues Zeitalter: 2003 begann die Testphase des virtuellen Klassenzimmers „e-Learning“. Hierbei werden die THW-Helferinnen und -Helfer vom heimischen PC aus in ihrer eigenen Lernumgebung unterrichtet. Der Nutzen ist zukunftsweisend: Einerseits kann das THW auf diese Weise die Aus- und Fortbildungsqualität nachhaltig steigern. Andererseits werden die Präsenzzeiten für Lehrgangsteilnehmer und -teilnehmerinnen an der Schule verkürzt, wodurch wiederum weniger Reise- und Verdienstausfallkosten anfallen. Bis zum Jahr 2008 konnten auf dieser virtuellen Lernplattform 700 Helfer und Helferinnen in insgesamt 4.000 Teilnehmerstunden geschult werden. Heute ist das THW in diesem Bereich eine der führenden Bundesbehörden.

Wasserübungsplatz Barme

Als 2004 mit Horst Oetzel, einem langgedienten Fachlehrer der Ausbildungsstätte, der siebte Schulleiter seinen Dienst antrat, übernahm er eine Bundesschule, die sich für die Zukunft rüstete. Dies bezog sich auch auf die praktische Helferausbildung im Wasserdienst: Nach dem Abzug der Bundeswehr aus der Niedersachsenkaserne in Dörverden-Barme wurde deren Pionier-Wasserübungsplatz frei. Im Jahr 2006 konnte der WÜPl nach 44 Jahren in Niederboyen hierhin verlegt werden. Im Dezember des gleichen Jahres wurde auf dem neuen WÜPl außerdem das aus 40 Großcontainern bestehende Mobile Tierseuchenbekämpfungszentrum der 16 Bundesländer in Betrieb genommen. Im Fall einer großen Tierseuche wird es mit Unterstützung des THW am Einsatzort aufgebaut und betrieben.

Heute...

...stehen für die Schulung zehn mit modernster Technik ausgestattete Lehrsäle zur Verfügung. Für die praktische Ausbildung ist neben dem Wasserübungsplatz auch ein Landübungsplatz mit weitläufigen Übungsanlagen vorhanden. Im Jahr 2007 wurden 21.350 Übernachtungen gezählt und 26.919 Mittagessen ausgegeben. Die Auslastung der Schule lag gemessen an den geplanten Teilnehmerzahlen bei über 100%. An der Erweiterung des Gästehauses wird schon gebaut...

Stand: 18.11.2015

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